Integrierte Klinische Pfade (IKP)
Integrierte Behandlungspfade (IBP)1)
1)Terminologie der GMDS

Jörg Eckardt 15.07.2002 - letzte Aktualisierung 10.12.2005

 

Eckardt / Sens:
"Praxishandbuch Integrierte Behandlungspfade -
Intersektorale und sektorale Prozesse professionell gestalten
"
Economica, Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis, 2006,
ISBN 978-3-87081-430-4, XIII, 370 Seiten, Hardcover - weitere Infos

Rezensionen
Prof. Dr. Rolf Hildebrand, Berlin
Claudia Schwill, socialnet GmbH, Bonn

Verwandte Begriffe

Behandlungspfad, Clinical pathways (CP), Critical Pathways, Leitlinien, Patientenpfad, Prozessmanagement (PM), Disease management programm (DMP), Standard operation procedure (SOP), Evidence based medicine (EbM), Behandlungsstandard, Behandlungsabläufe, Prozesskostenrechnung, Versorgungspfad

Der Begriff "Klinischer Pfad" stellt eine inhaltliche Nähe zur Klinik dar, die so nicht gewünscht ist. Pfade sind als Methode grundsätzlich nicht auf Sektoren begrenzt. Der Begriff Integrierte Behandlungspfade (IBP) trägt dem eher Rechnung.

 Problemstellung

Unter hohem ökonomischen Druck im Gesundheitswesen wächst für die Beteiligten der Anreiz, nach neuen Wegen zu suchen, die Abläufe effizienter und effektiver zu gestalten.

 Ziele

Für die Steuerung des Unternehmens Krankenhaus bedarf es deswegen geeigneter Instrumente, um festzustellen:

  • Was kostet bei uns eine Behandlung?
  • Können wir die Behandlung kostendeckend erbringen?
  • Können wir unsere Prozesse verbessern?
 Nebeneffekte

 

Behandlungspfade bieten Chancen zu folgenden positiven Nebeneffekten

  • Wissensmanagement und Nachschlagehilfe für neue Mitarbeiter
  • Führungs- und Steuerungsinstrument für den leitenden Arzt und Pflegedienstleitung
  • Reduktion des Dokumentationsaufwandes
  • Verbesserung der Qualität der Dokumentation
  • Vereinfachung in der Kommunikation mit dem MDK bei strittigen Abrechnungsfragen
  • Unterstützung bei den Entgeltverhandlungen
  • Koordination des Einsatzes verfügbarer Ressourcen innerhalb einer DRG
  • Grundlage für Evaluation und ständige Verbesserung

 

Sens / Eckardt / Kirchner
"Praxismanual Integierte Behandlungspfade - Das Erfolgs-Rezept!"
Economica, Reihe: Gesundheitswesen in der Praxis, 2009
ISBN 978-3-87081-598-1, XII, 129 Seiten, Spiralbindung
Ein Gemeinschaftsprojekt der Fachgesellschaften GQMG und GMDS

weitere Infos

Definition

Zusammenfassend lassen sich Behandlungspfade folgendermaßen beschreiben:

„Ein integrierter Behandlungspfad ist ein Steuerungsinstrument.
Der Pfad beschreibt den
optimalen Weg eines speziellen Patiententyps mit seinen
entscheidenden diagnostischen und therapeutischen Leistungen und
seiner zeitlichen Abfolge.
Interdisziplinäre und interprofessionelle Aspekte finden ebenso Berücksichtigung wie
Elemente zur Umsetzung, Steuerung und ökonomischen Bewertung.“

Die Pfaderstellung umfasst selbstverständlich die Benennung von Unterstützungsprozessen, Art und Umfang von Ressourcenverbrauch (ökonomische Bewertung), Festlegung von Regelpunkten und Qualitäts(zwischen)zielen, um den Pfad steuern zu können.

 Behandlungspfade sind nicht

Behandlungspfade bedeuten grundsätzlich keine Änderung des klinischen Alltages, sondern stellen eine standardisierte Beschreibung dessen dar, was in einer Klinik üblich ist.
Behandlungspfade bedeuten keine Abkehr von der Therapiefreiheit des Arztes. Abweichungen von dem konsensierten Korridor bedürfen einer Begründung und Dokumentation.

 Auswahl geeigneter Behandlungsfälle

Orientierung an

  • DRGs der Abteilung/des Hauses
  • Häufigkeit
  • Umsatz
  • Verfügbare Daten (z.B. BQS-Daten)
  • Kosten (DRGs mit einem hohen Relativgewicht)
  • Disease Management Programmen (DMPs)
  • Vom Einfachen zum Komplexen

Beginn mit überschaubaren Behandlungsfällen
Erst danach Indikationen mit Fachübergreifenden, Berufsgruppen- oder Sektorübergreifenden Indikationen

 links zu >> Behandlungspfade <<

medinfoweg - Linksammlung
Uni Münster   u.a. Roeders Erfahrungen aus Australien - interessant !
Clinical Pathways.com

Dateien im download


Folien vom Workshop "Praxis Integrierter Behandlungspfade" am 20.04.2009 in Berlin


Folien der GMDS KIS-Tagung in Dortmund vom 07. bis 09. Mai 2003


Folien der GMDS Tagung vom 15.09.2003


 Kennzahlen

Die Möglichkeiten, Krankenhäuser nur über betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu führen, sind begrenzt. Komplexere Organisationsmethoden überwinden diese Beschränkung über systematische Integration verschiedener Perspektiven auf das Unternehmen. Beispiel dafür sind die Balanced Score Card, das EFQM-Modell und das Prozessmanagement. Um diese Sichten zu operationalisieren und für die Unternehmenssteuerung nutzbar zu machen, werden Kennzahlensysteme eingesetzt. Im Prozessmanagement orientieren sich diese Kennzahlen an Qualitätszielen, Patientenanforderungen, Kosten und Zeit.

Die primären Geschäftsprozesse oder Kernprozesse des Unternehmens Krankenhaus weisen eine hohe Komplexität auf. Das macht es für Nicht-Medizinern schwierig, auf der Ebene der Prozesse ein Unternehmen zu steuern. Für die Entwicklung von Kennzahlen ist somit ausgewiesenes Fachwissen erforderlich. Ein Möglichkeit, dies umzusetzen, besteht in der Implementierung von Behandlungspfaden.

Prozess-Simulation und Prozess-Modulation   Seitenanfang

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